Handgepäcktauglich

Auch klassische Gitarristen nehmen gerne ein kleine Gitarre, die mit ins Flugzeug passt, auf Reisen mit. Vorgabe der meisten Fluggesellschaften für das Handgepäck ist 55 cm. Der Kunde schlug eine Oktavstimmung vor, um den Entwurf etwas zu erleichtern.  Die Aufgabe war also, unsere Oktavgitarre, die eine Länge von 75 cm vorweist, um 20 cm zu verkürzen.

Weiter hatte unser Kunde eine gewisse Vorstellung von der Korpusgröße, was uns auf die Idee brachte, den Korpus birnenförmig zu gestalten. Dadurch konnte die Deckenfläche relativ groß gehalten werden, was wiederum die Aufgabe, einen vernünftigen Bassklang zu erzeugen, unterstützte. Aus demselben Grund wurde das Schallloch an die Seite verlegt. Die Stegform wurde so klein wie möglich gestaltet, die Ausleger links und rechts sorgen für genügend Stabilität, dämpfen den Ton aber nicht. Im Gegenteil, sie unterstützen eine gute Verteilung über die gesamte Decke.

Robust und handlich

Aus Gründen der Robustheit wurde der Kopf etwas verkleinert und relativ flach gestaltet. Im Gegensatz zum klassischen Fensterkopf haben wir uns für einen Schaufelkopf entschieden, da er nicht nur unempfindlicher ist, sondern auch die Möglichkeit bietet, Minimechaniken anzubringen. Dies spart wiederum etwas Gewicht und Kopflänge ein.

Nun gab es nur noch eine Aufgabe zu bewältigen, nämlich zu verhindern, dass die Reisegitarre beim Spielen vom Oberschenkel rutscht. Dieses Problem haben wir elegant mit der kleinen Ausbuchtung auf der Diskantseite gelöst, durch die dann  eine einseitige Taille entsteht.

Um einen möglichst klassischen Ton zu erzielen, wurde die traditionelle Holzkombination Palisander/Fichte gewählt. Bespannt wird mit ganz normalen Oktavgitarrensaiten.

Hoteltauglich

Das i-Tüpfelchen ist der Misi Tonabnehmer. Im Hotelzimmer den kleinen Preamp aus dem Koffer geholt, und schon kann die Reisegitarre mit Kopfhörer gespielt werden ohne andere Hotelgäste groß zu belästigen.