Klassik -Crossover Gitarren sind an und für sich schon ungewöhnlich, doch mit dieser Kundenanfertigung haben wir erneut gezeigt, wie moderner Gitarrenbau auf höchstem Niveau aussieht.

Jazzy Nylon

Die bevorzugte Musikrichtung unseres Kunden ist im weitesten Sinne Jazz. Anforderungen an die Gitarre waren Solospiel, aber auch Rhythmisches sowie eine Bespielbarkeit, die in Richtung E-Gitarre geht. Wichtig war auch das Spiel in hohen Lagen und die entsprechend hervorragende Klangqualität in diesem Frequenzspektrum, welche auch bei Studioaufnahmen mit Mikrofon darstellbar sein musste. Favorisiert wurde Nylon-Sound mit einem erweiterten Bassraum.

7-String Fanned Frets

Für diese Wünsche haben wir unsere Crossover Gitarre  um eine Saite erweitert und mit Fächerbünden versehen, damit die siebte Saite auch gut klingt. Die Fächerbünde verbessern gleichzeitig die Bespielbarkeit, da die Greifhand eine natürliche Bewegung, ähnlich einem Scheibenwischer, auf dem Griffbrett vollzieht.  Für die Klangqualität in hohen Lagen wirkt ebenfalls die Fächerbundierung unterstützend, da durch sie die Saiten die jeweils optimale Länge erhalten, um das Klangpotential voll auszuschöpfen. Natürlich erleichtert der Cutaway das Spiel in diesem Bereich.

Vollhybrid

Der Korpus dieser 7-Saitigen hat die Größe einer Stahlsaitengitarre und auch der Halsübergang am 14. Bund, im Gegensatz zum Übergang bei klassischen Gitarren am 12. Bund. Ebenfalls von der Stahlsaitengitarre  kommt das Griffbrett mit der 16"-Wölbung und der typischen Breite. 48 mm kann man hier für sechs Saiten durchaus als Standard bezeichnen, um die siebte Saite ergänzt, ergeben sich 55 mm.

Die Deckenbeleistung wurde auf den verminderten Zug der Nylonsaiten sowie die Besonderheiten der 7-Saitigkeit und Fächerbundierung angepasst. Die Saitenlage ist so flach wie möglich gehalten, um das E-Gitarren-Spielgefühl so weit wie möglich nachzuempfinden.

Gambale Stimmung

Unser Kunde spielt, im Gegensatz zu den meisten anderen, die tiefe Saite auf A gestimmt, was durch die auf 67 cm verlängerte Mensur sehr gut klingt. Ein zweiter Sattel wurde für ein alternatives  Gambale-Tuning gefertigt, das heißt, die siebte Saite ist das tiefe A, dann die vier mittleren Saiten der normalen 6-saitigen Gitarre, A, D, G und H, wobei letztere auf C gestimmt wird. Es folgen E und A, allerdings nicht, wie man denken könnte, höher als das C, sondern diese beiden Saiten sind eine Oktave tiefer gestimmt. Vermutlich ist dies die erste Nylonsaitengitarre mit einem Gambale-Saitensatz.