Der einstellbare Halsstab, den man in Stahlsaitengitarren findet, hat zwei Aufgaben. Zum einen wirkt er dem Saitenzug entgegen, zum anderen soll er für eine gleichmäßige Halskrümmung zu sorgen.
Diese leicht konkave Wölbung in Längsrichtung ermöglicht, dass man die Saiten sehr flach, fast schon parallel zum Hals, legen kann, denn genau dort, wo die Schwingung der Saiten am größten ist, nämlich in der Mitte des Griffbretts (ca. 7./ 8. Bund) weicht der Hals am stärksten durch die konkave Form aus.
Bei der klassischen Gitarre wird dies gleich beim Abrichten berücksichtigt. Der Zug der handelsüblichen Nylonsaiten ist so gering, dass Saiten und Hals im Idealfall eine sich gegenseitig ausbalancierende Einheit bilden. Stahlsaiten hingegen üben einen deutlich stärkeren Zug auf Hals und Decke aus, dem man mit härteren Bandagen entgegentreten muss. Da die verschiedenen auf dem Markt erhältlichen Saiten in ihrer Zugwirkung sehr unterschiedlich sind, ist der Halsstab verstellbar.
Mit dem Halseinstellstab die Saitenlage ändern?
Viele Gitarristen glauben, dass der Halsstab dazu da ist, die Saitenlage zu ändern. Diese wird jedoch vom unteren Saitenende aus durch die Stegeinlage bewerkstelligt. Durch Erhöhung oder Abschleifen der Stegeinlage kommt es zu einem kontinuierlich abfallenden oder ansteigenden Saitenabstand. Das Drehen am Halseinstellstab bewirkt jedoch die größte Veränderung zur Mitte des Halses hin, wie man gut auf der schematischen Darstellung sehen kann.
Der Halseinstellstab hat jedoch insofern etwas mit der Saitenlage zu tun, als nur bei optimal eingestellter Halskrümmung auch die Saitenlage optimal eingestellt werden kann.