Bariton - wozu?
Die Bariton Gitarre ist das Bindeglied zwischen Gitarre und Bass. Sie wurde für Gitarristen entwickelt, die gerne einen etwas bassigeren Sound hätten, aber trotzdem bei der Gitarre als Instrument der Wahl bleiben möchten. Gewöhnlich finden wir bei der Bariton-Gitarre die Saitenkombination HEADF#H.
Saiten und Intonation
Um eine gleichmäßige Saitenspannung über die ganze Griffbrettbreite zu erreichen und damit ein homogenes Greifgefühl zu erzielen, sind tiefe Saiten dicker ausgelegt als hohe Saiten. Sehr dicke Saiten neigen jedoch dazu, sich an den Enden sehr steif zu verhalten, wodurch sie nur noch zur Mitte hin richtig schwingen. Da unter diesem Verhalten die Intonation sehr leidet, wird bei Bariton-Gitarren die Mensur gewöhnlich auf eine Länge zwischen 68 und 72 cm angepasst.
Bariton-Korpus
Auch der Korpus der Bariton-Gitarre erfährt Veränderungen im Vergleich zu einer "normalen" Gitarre. Zur Unterstützung der tiefen Töne wird er etwas vergrößert. Dabei ist es wichtig, nicht nur die Tiefe zu verändern, sondern auch die Parameter Breite und Länge, da es sonst zu einem hohlen, farblosen Klang im oberen Frequenzbereich kommen kann, der ja auch nicht vernachlässigt werden darf.
Mehrere Komponenten führen bei der Bariton-Gitarre zu einem erhöhten Saitenzug. Da sind zunächst die dicker ausgelegten Saiten und die längere Mensur, aber auch der größere Korpus fordert sein Tribut. Durch ihn vergrößert sich auch die Oberfläche der Decke. Je größer die Oberfläche aber, desto stärker wirkt die Hebelwirkung des Saitenzugs. Gründe genug, der Decke einer Bariton-Gitarre eine stärkere Beleistung zukommen zu lassen.
Fanned Frets
Für Bariton-Gitarren sind Fächerbünde geradezu prädestiniert. Bei Fanned Frets nimmt die Mensurlänge von den hohen Saiten ausgehend zum Bass hin zu. Intonationsprobleme, die durch die bariton-typische Bauweise entstehen, werden vollkommen eliminiert, da jede Saite die genau passende Länge erhält.