Gebaut wurde dieser Streichbass zum Umhängen im Jahr 2016 für den Einsatz in der Mittelalter-Band Waldkauz. Zusätzlich gab die Band einen Bogen bei einem Bogenbauer in Auftrag gegeben und ließ ein spezielles Flightcase anfertigen. All dies steht nun zum Verkauf.
Streichbass kompakt
Dieser außergewöhnliche Streichbass fällt unter die Kategorie eierlegende Wolllmilchsau. Beeindruckende Lautstärke, voller Klang, kompakter Korpus, streichbar, bundiert, zum Umhängen, leicht transportabel. Der Klang ähnelt, wie auch beim legendären Akustikbass, sehr dem eines Kontrabasses.
Einsatzmöglichkeiten
Verwendet werden kann er immer da, wo kontrabassähnlicher Streichsound benötigt wird, das bundlose Spielen aber nicht beherrscht wird. Ob im Jazz, für Weltmusik oder einfach als Ergänzung des gängigen Instrumentariums, der Streichbass gibt jeder Performance den außergewöhnlichen Kick. Durch die Möglichkeit, einen Stachel anzubringen, ist er in der unbundierten Variante sogar als Reiseinstrument für Klassiker geeignet. Er passt in dieselbe Tasche wie der legendäre Akustikbass und damit ist es möglich, ihn in einem ganz normalen PKW zu transportieren.
Konstruktion
Bei der Entwicklung dieses phänomenalen Streichbasses sind Elemente von Kontrabass, Gambe, Mandola, E-Bass, spanischer Gitarre und dem legendären Akustikbass eingeflossen. Mit dem Streichbass haben wir ein völlig neuartiges Instrument erschaffen, das nicht nur über hervorragenden Klang- und Spieleigenschaften verfügt, sondern auch optisch eine Augenweide ist.
Der Korpus hat eine Zargentiefe von maximal 130 mm und minimal 95 mm. Die Decke ist wesentlich dicker als bei einer akustischen Gitarre und mit einer starken Querwölbung versehen. Zum Vergleich: die Decke eines Kontrabasses ist ausgehöhlt wie Geige. Die Dicke wird bestimmt durch den starken Druck der Saiten. Dieser ergibt sich aus dem starken Anpresswinkel durch den hohen Steg. Im Inneren des Korpus finden wir, wie beim Kontrabass, einen Stimmstock.
Neben dem mittigen Schallloch wurde die Decke mit zwei seitlich angebrachten Schallschlitzen, ähnlich den F-Löchern des Kontrabasses, ausgestattet und mit farblich abgesetzten Stabilisierungen in Form von Federn versehen.
Die Mensur beträgt, genau wie beim Akustikbass 864 mm. Wie bei der Gambe ist der Hals eingesetzt und das Griffbrett gewölbt. Es verfügt über 24 Bünde inklusive Nullbund. Der Nullbund macht, dass sich die ungegriffenen Saiten genauso anhören, wie die gegriffenen. Während es sich bei Gitarre hier nur um feine Nuancen handelt, fällt der Ton beim Streichen über eine ungegriffene Saite, die auf Knochen aufliegt, sehr viel anders aus, als wenn die Saite auf Metall aufliegt.
Die Kopfform wurde gewählt, um die nötige Stabilität zu erzielen, denn hier gilt es, einem ziemlich starken Zug standzuhalten. Um den Kopf trotzdem möglichst klein zu halten, wurde der Streichbass mit E-Bass-Mechaniken versehen. Mit den üblichen Kontrabassmechaniken wäre er doppelt so lang ausgefallen.
Saiten / Tonabnehmer
Für die speziellen Anforderungen dieses Streichbasses verwenden wir Flat Wounds für E-Bässe von Galli. Als Tonabnehmer haben wir einen Stat B Kontrabass-Pickup von Schertler eingebaut, der gestrichene Saiten hervorragend verstärkt.
Handhabung des Streichbasses
Wie alle unsere Akustikbässe liegt auch dieser ausgewogen in der Hand, wenngleich er durch die Aufgabenstellung "Streichen" ein wenig schwerer ausgefallen ist. Der Streichbass wird im Stehen gespielt, nur so ist es möglich, den Bogen gut zu führen. Für den geübten Cellisten oder Kontrabassspieler dürfte die Umstellung sehr schnell vonstatten gehen, Gitarristen, Bassisten und wer sich sonst noch an ihm versuchen möchte, müssen ein bißchen Geduld aufbringen, um den Einsatz des Bogens zu erlernen. Der Korpus ist so geformt, dass von Seiten des Instruments die optimalen Voraussetzungen hierfür geschaffen sind.
Klang
Mächtig und druckvoll verbreiten sich die Schwingungen der H- und E-Saite im Raum, werden die Saiten mit dem Bogen gestrichen. Präziser und klarer präsentiert sich die A-Saite, liebevoll schmeichelnd und doch kraftvoll ist das Klangbild von D- und G-Saite. Dabei ist der Gesamteindruck kompakter und straffer als bei seinem großen Vorbild. Gezupft erklingt der sanft sich aufbauende, grollende Ton eines Kontrabasses in überraschender Qualität und Lautstärke.
Typ: |
Akustikbass |
Hersteller: | Stoll |
Baujahr: | 2016 |
Zustand: | Gebraucht, top Zustand |
Boden/Zargen: | Walnuss, gestockt |
Decke: | Fichte |
Hals: | Ahorn, angesetzt |
Mensur: | 86,4 cm |
Griffbrett: | Bongossi, gewölbt |
Mechaniken: | Schaller Nickel & Security Lock |
Saiten: | Elixir Nanoweb X Longscale Electric Bass Strings |
Lackierung: | Nitrocelluloselack, seidenmatt |
Sattel/Stegeinlage: | Ahorn / Palisander (Nullbund) |
Tonabnehmer: | Schertler Stat B |
Zubehör: | Bogen, handgebaut |
Etui: | Flightcase |
Preis: | € 6.000,- |