Alegra mit Fächerbünden

Nachdem ich seit drei Jahren glücklicher Besitzer einer Stoll Classic Pro Multiscale war (und auch noch bin), einer Gitarre zum Niederknien, wollte ich mir eine weitere Gitarre zulegen mit einem helleren Klang, etwas schmalerem Griffbrett und flacherer Saitenlage, letzteres zugegeben aus Bequemlichkeit. Nach der Erfahrung mit der Classic Pro kamen nur noch Fächerbünde infrage. Bei den Hölzern wählte die Kombination mit dem Schmackes, dem kräftigen Ton. Das waren dann Laurel für den Korpus und Fichte für die Decke. Dann musste ich ein halbes Jahr warten. Nun habe ich sie seit drei Wochen. Hat sich das Warten gelohnt? Die Bequemlichkeit ist voll gegeben. Sie spielt sich fast von selbst. Die Saitenlage ist deutlich flacher. Aber Scheppern und Schnarren? Fehlanzeige, absolut sauberer Klang. Und der Klang? Ja, heller ist sie und Schmackes hat sie auch. Aber der Klang? Der Wahnsinn. Die Bässe voll, samten und lange ausklingend. Die Mitten und die Höhen, mir ist spontan eingefallen: wie Glockenklang. Dieser Reichtum und die Sauberkeit des Klangs hat meine durchaus nicht eben bescheidenen Erwartungen noch einmal erheblich übertroffen. Ich bereue meine Wahl einer Fichtendecke nicht, obwohl der Meister mit eher zu einer Zederndecke geraten hätte. Und schön ist sie auch noch. Wo man hinschaut, sieht man die Kombination aus Ästhetik und Sorgfalt, die die Leidenschaft für den Gitarrenbau spüren lässt. Herr Stoll, Sie haben mir eine große Freude gemacht, eine Freude, die ich jeden Tag neu empfinden kann. Vielen Dank für dieses Meisterstück. Abschließend kann ich sagen, was ist besser als eine Stoll-Gitarre? Ganz einfach, zwei Stoll-Gitarren.